Aktuelles

Im Hinblick auf die geplante Sperre des Arlbergtunnels im Sommer 2015 und 2017 initiierte die Feuerwehr St. Anton unter Kdt. Raffeiner Martin eine Großübung auf der Arlbergpassstraße.
Durch das zu erwartende, erhöhte Verkehrsaufkommen steigt auch die Unfallgefahr in dieser Zeit an.
Die Vorbereitungen für die Übung starteten bereits 8 Monate vorher, um alle erforderlichen Genehmigungen einzuholen, Besprechungen durchzuführen und einen Bus zu organisieren.
Am Samstag den 5. Oktober 2013 war es nun soweit und die Übung konnte durchgeführt werden.
Übungsannahme war eine Kollision eines vollbesetzten Reisebusses mit einem PKW mit anschießendem Absturz über die Böschung unterhalb des „Waldhäusls“. Während der Bus auf dem steilen Hang seitlich liegen bleibt, stürzt das Auto etwa 80 Meter weiter.
Nach der Alarmierung um 13:00 Uhr war die Feuerwehr und Rettung als erste bei der Unfallstelle. Es galt nun, den noch vollbesetzten Bus, gegen einen weiteren Absturz zu sichern. Die Rettung, unter der Führung von EL Benjamin Daniel, kümmerte sich um die ersten dramatisierten Verletzten. Die Einsatzleitung entschied sich indessen zur Nachalarmierung der Feuerwehr Pettneu und der Bergrettung von St. Anton und Pettneu für die Bergung aus dem unwegsamen Gelände. Nach der Sicherung konnten die Notärzte und Sanitäter zu den Verletzten im Bus und die eingeklemmten Personen wurden mit der Bergeschere befreit. Die Bergung wurde organisiert und die Verletzten in den Zelten der Rettung erstversorgt. Auch das Kriseninterventionsteam war vor Ort. Da der Buslenker unauffindbar war, wurde er als vermisst eingestuft.
Deshalb forderte der Einsatzleiter der Bergrettung Alber Ferdinand die ortsansässige Hundestaffel Eurinos an, welche neben den 2 Bergrettungshunden, mit 3 Spürhunde anrückten. Diese stöberten im Wald 6 Personen auf, die nach einem Schock die Unfallstelle verlassen hatten.
Nicht nur die Abhandlung des eigentlichen Unfalles wurde geprobt, sondern auch die Vorgänge abseits vom Geschehen. So wurde in der Feuerwehrhalle ein Krisenstab von Bürgermeister Helmut Mall einberufen. Dieser besteht aus Vertretern der Gemeinde, der Bezirkshauptmannschaft und den Blaulichtorganisationen und ist zuständig für die Pressemeldungen bzw. die Einberufung von Pressekonferenzen. Außerdem wurde dort eine Hotline für Angehörige eingerichtet. Kommuniziert wurde auch über das Einsatzinformationssystem des Landes Tirol, bei dem alle beteiligten Zugriff auf die neuesten Meldungen haben.
Insgesamt waren über 200 Männer und Frauen im Einsatz: 40 Mitglieder des Roten Kreuzes und KIT, 4 Notärzte, 45 Bergrettung und Eurinos mit 5 Hunden, 60 Feuerwehr, 3 Polizisten, 5 Krisenstab, 5 Beobachter und 42 Verletztendarsteller. Die Teilnahme des Hubschraubers C5 musste wegen der schlechten Witterung abgesagt werden.
Um ca. 14:45 Uhr wurde die letzte Person gerettet und die Übung konnte abgeschlossen werden. Die Aufräumarbeiten dauerten noch bis 17:00 Uhr. Dann konnte die Straße für den Verkehr freigegeben werden.
Währenddessen zog der Führungsstab mit den Beobachtern vom Bezirk Resümee über den Probennachmittag. Das Zusammenspiel der Einsatzkräfte funktionierte sehr gut und die anfängliche sogenannte “ Chaosphase“ hatte man bald im Griff. Auch die Darstellung war sehr realistisch und der Ablauf verlief ruhig und sehr diszipliniert. Jede Einheit wird ihre Erkenntnisse und Schlüsse aus der Probe ziehen. Trotzdem, dass die Belastung bei einem Echteinsatz ungleich höher ist, sind solche Übungen für die Mannschaft und Einsatzleiter sehr wichtig und gerechtfertigt, sind sich alle einig.
Bericht / Fotos: FF St.Anton
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